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25. November 2025

Die Digitale Transformation hat noch gar nicht begonnen, Teil 2

Wir reden seit Jahren darüber, wie wichtig Digitalisierung ist. Doch eine neue Studie zeigt: Die Schweiz hat nicht nur Nachholbedarf – sie verliert jedes Jahr Milliarden, weil wir bei der Transformation im Status Quo verharren.

Wir reden seit Jahren von «Digitaler Transformation». Doch was, wenn wir eine provokante These wagen: Die Digitale Transformation hat noch gar nicht richtig begonnen.

Bild: Wesely Tingey, Unsplash

Was kostet fehlende Transformation? In der Schweiz: 30 Milliarden Franken pro Jahr

Mehrere Schweizer Medien berichteten im November 2025 über eine neue Studie von BSS und dem ifo Institut im Auftrag von Economiesuisse. Ihr Fazit könnte deutlicher kaum sein: Schweizer Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe könnten jährlich über 30 Milliarden Franken an Bürokratiekosten vermeiden – allein durch effizientere und digitalere Verwaltungsprozesse.

Damit nicht genug: Die gesamten Regulierungskosten werden auf rund 80 Milliarden Franken geschätzt. Über 55’000 Vollzeitstellen sind heute für administrative Pflichten gebunden. Hätte die Schweiz die Entbürokratisierung früher angegangen, wäre das Pro-Kopf-BIP heute fünf Prozent höher. Und skandinavische Länder wie Dänemark oder Schweden sind deutlich weiter, was Effizienz und digitale Verwaltung betrifft.

Diese Zahlen sind kein abstraktes volkswirtschaftliches Szenario. Sie zeigen: Die Schweiz verliert jedes Jahr Milliarden – nicht durch Marktversagen, sondern durch ausbleibende Transformation.

Digitalisiert, aber nicht transformiert – und das seit Jahren

Wie in Teil 1 dieser Serie beschrieben: Viele Schweizer Unternehmen haben digitalisiert – aber kaum transformiert. PDF statt Papier. Excel statt Ordner. Online-Formulare statt Schalter.

Doch seien wir ehrlich: Die meisten Prozesse funktionieren genauso wie vorher – nur jetzt am Bildschirm. Und genau das spiegelt die Studie auf nationaler Ebene wider.

Die Bürokratiekosten entstehen nicht nur in Amtsstuben, sondern in den Unternehmen selbst: manuelle Kontroll- und Freigabeschlaufen, Medienbrüche zwischen Tools, doppelte und dreifache Datenpflege, historisch gewachsene Prozesse und unverbundene Systeme ohne End-to-End-Denken.

Was früher genügte, wird heute zum Engpass.

Bild: Árpád Czapp, Unsplash

Unsere Projekterfahrung: Das Excel-Problem

Was wir in Kundenprojekten regelmässig beobachten: Geschäftsentscheidende Abläufe hängen noch immer an Excel-Tabellen, PDFs, E-Mail-Anhängen und isolierten Formularen. Diese "Insellösungen" sind nicht böswillig – sie sind historisch gewachsen. Sie wurden nie als Risiko betrachtet, sondern als pragmatische Abkürzung.

Doch in einer Zeit, in der Regulierungsdichte steigt, Fachkräfte knapp sind und Geschwindigkeit entscheidend wird, führen sie zu steigenden Durchlaufzeiten, sinkender Transparenz, höherer Fehleranfälligkeit, unklaren Verantwortlichkeiten und einer massiven Belastung von Fachkräften in repetitiven Tätigkeiten.

Transformation beginnt nicht mit Software – sondern mit Fragen

Die Studie löst eine wichtige Diskussion aus – und sie trifft exakt das, was wir täglich erleben: Bürokratieabbau bedeutet nicht Deregulierung. Bürokratieabbau bedeutet bessere Prozesse.

Und bessere Prozesse beginnen nicht mit Tools, sondern mit Reflexion. Wo entstehen in unserem Unternehmen versteckte Bürokratiekosten? Warum hängen zentrale Abläufe noch an Excel, PDFs oder manuellem Abtippen? Welche Schritte könnten End-to-End digitalisiert oder automatisiert werden? Und welche Aufgaben binden Fachkräfte, die eigentlich Wert schaffen sollten?

Transformation ist kein IT-Projekt. Transformation ist die Kunst, Organisationen neu zu denken.

Der wahre Engpass: Haltung – nicht Technologie

Die Schweiz steht für Qualität, Präzision und Stabilität. Doch diese Stärken können zu einer Gefahr werden, wenn sie Veränderung bremsen.

Transformation verlangt Mut: Mut, alte Prozesse zu hinterfragen. Mut, vertraute Rollen neu zu definieren. Mut, unvollkommene erste Schritte zu machen. Mut, Menschen einzubinden statt sie zu verwalten.

Technologie ist nie das Problem. Sie ist nur so wirksam wie die Haltung, mit der wir sie einsetzen.

Bild: Micah & Sammie Chaffin, Unsplash

Was Nexplore damit zu tun hat

Bei Nexplore begleiten wir Organisationen, die nicht einfach digitalisieren wollen – sondern neu denken. Unsere Erfahrung zeigt: kleine Prozessanpassungen haben enorme Wirkung. End-to-End-Denken senkt Komplexität und Kosten. Mitarbeitende werden entlastet, nicht ersetzt. Und Digitalisierung gelingt nur, wenn Kultur und Prozesse zusammenspielen.

Wir fragen nicht: Welche Software soll installiert werden? Sondern: Wie soll Ihr Unternehmen von morgen funktionieren – und wie gestalten wir das gemeinsam?

Wir arbeiten an der Schnittstelle von Technologie, Mensch und Organisation. Dort, wo Transformation beginnt – und wo Bürokratie endet.

Die Digitale Transformation hat noch gar nicht begonnen. Aber wir können jetzt beginnen, sie richtig zu denken.

Wenn Sie die Studie zum Anlass nehmen möchten, Ihre Abläufe kritisch zu prüfen – wir setzen uns gerne mit Ihnen zusammen. Bei einem Espresso. In Ihrem Büro. Oder dort, wo Transformation immer beginnen sollte: bei den Menschen, die Veränderung möglich machen.

Wie digitalisieren Sie Ihre Zukunft?

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