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26. November 2021

Stefan sagt Tschüss

15 Jahre als Software Engineer bei Nexplore! Stefan erzählt, wie sich seine Rolle über die Jahre verändert hat, was er bei Nexplore verändern würde und weshalb er nun seine Komfortzone verlässt.

Stefan, weshalb verlässt du Nexplore nach so vielen Jahren?

Ende Januar 2022 werde ich 15 Jahre bei Nexplore gearbeitet haben. Diese runde Zahl nehme ich zum Anlass für eine Auszeit. Da ich mich dieses Mal etwas aus meiner Komfortzone hinauszwingen möchte, werde ich Nexplore im Februar verlassen – was nicht heisst, dass ich nicht vielleicht wieder zurückkomme…

Erzähl uns von deinen grössten Projekten.

Mit der von uns entwickelten Applikation ALSA werden im Kanton Aargau die Lehrerpensen verwaltet und per Schnittstelle zum SAP-System die Lohnzahlungen sichergestellt.

Für einen grossen Büro- und Seminarraumkomplex stellten wir den «Datacore» bereit, welcher verschiedene Anwendungen kombiniert, z.B. werden darüber auf den Anzeigen bei den Räumen die Buchungsdaten abgefragt.

Wie hast du zwischendurch Energie getankt?

Während meiner Nexplore-Zeit gönnte ich mir zwei längere Auszeiten. Bei der ersten war ich 10 Wochen in Neuseeland unterwegs. Im Jahr 2017 folgte ein 9-monatiger Aufenthalt in Island, während dem ich zu 60 % weiterhin bei Nexplore angestellt war. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Arbeitgeberin offen ist für solche Spezialwünsche.

Wie bist du damals bei uns gestartet?

Nach meinem Informatikstudium an der Universität Bern habe ich zuerst mit einem 50 % Pensum bei Nexplore gestartet. Als eines der ersten Projekte durfte ich ein Programm entwickeln, welches Daten eines Factory Acceptance Tests als Report ausgibt. Neben vielen Inhouse-Projekten war ich auch extern bei Kunden unterwegs, z.B. in der öffentlichen Verwaltung oder bei einem Grossverteiler.

Wir würdest du deine Rolle heute beschreiben? Und inwiefern hat sich diese in den letzten Jahren verändert?

Als Senior Software Engineer bei Nexplore hatte ich neben dem eigentlichen Coden noch etliche andere Tätigkeitsfelder. Diese beinhalteten unter anderem:

  • Technische Beurteilungen und Aufwandschätzungen von Bugmeldungen und Change Requests

  • Technische Unterstützung und Review der Spezifikation

  • Sicherstellen der Code-Qualität

  • Teilen des Knowhows (inkl. Dokumentation erstellen und aktualisieren)

  • Unterstützen des Testing Centers und Supports

  • Auslieferungen vorbereiten und durchführen

Heute wird vielerorts agil gearbeitet. Als ich bei Nexplore angefangen habe, war man noch im klassischen Wasserfallmodell und mit Hermes unterwegs.

Bei der Entwicklung von Webseiten verschob sich viel vom Server auf den Client (Javascript). Apps auf Mobiltelefonen kannte man damals noch kaum und Clouds waren immer noch Wolken. Die Rolle wurde seither anspruchsvoller, da man heute ein noch breiteres Wissensgebiet abdecken muss.

Was müsste deine Nachfolgerin oder dein Nachfolger mitbringen?

Selbständiges Arbeiten ist aus meiner Sicht sehr wichtig. Du solltest auch allein ein Projekt durchführen können, d.h. von der Spezifikation bis zur Implementation und Unterstützung bei der Installation beim Kunden alles abdecken können. Natürlich ist man in den allermeisten Projekten in einem Team unterwegs, aber als Senior Entwickler muss man überall mithelfen können.

Was hast du geschätzt, was weniger?

Während 15 Jahren erlebt man so einiges an Interessantem und Spannendem, Dinge, die Spass machen und solche, die auf die Nerven gehen. Was ich immer sehr geschätzt habe, ist die Freiheit, die Nexplore ihren Mitarbeitenden bietet, und wie die (frühere) Geschäftsleitung die Firma gestaltet hat. Ich finde, es ist insbesondere aus ihrer Sicht, sehr mutig in Richtung Organisationsform Holacracy zu gehen.

Im Projektgeschäft hat man häufig finanzielle und zeitliche Einschränkungen, welche dazu führen, dass man Kompromisse eingehen muss und coole Features streicht. Das ist häufig schade für den Endbenutzerinnen und -nutzer und natürlich auch für uns Entwicklerinnen und Entwickler.

Teamwork - Wie hast du das erlebt?

Da gibt es unterschiedliche Typen. Einige gehen gerne ins Büro und treffen sich mit den Kolleginnen und Kollegen, andere arbeiten lieber im Homeoffice. Das ist bei Nexplore glücklicherweise beides gut möglich.

Da Nexplore stetig gewachsen ist, kommt es vor, dass für neue Projekte die Teamzusammensetzung ändert. Dabei bemerkt man jeweils gut die Phasen der Teambildung:

  • Forming

  • Storming

  • Norming

  • Performing

Es finden auch regelmässig Aktivitäten ausserhalb der Arbeitszeit statt, zum Beispiel das Aareböötlen, Pokerabende, etc…

Wenn du etwas verändern könntest, was würdest du als erstes tun?

Was Nexplore momentan noch fehlt, ist ein zu Holacracy passendes Lohnmodell. Das ist aber in Entwicklung und sollte bald eingeführt werden können.

Was war das Spannendste aus Software-Sicht?

Durch die Projektarbeit kommt man immer wieder mit neuen Themenfeldern in Kontakt. Kein Projekt ist wie das andere, dadurch bleibt die Arbeit spannend. Häufig kennt man mit der Zeit das Business des Kunden fast gleich gut wie er selbst.

Daneben muss man immer am Ball bleiben, besonders bei der Web- und Appentwicklung ändern sich die Werkzeuge häufiger als einem vielleicht lieb wäre.

Was möchtest du dem zukünftigen Software Engineer, der zukünftigen Software Engineer noch mitgeben?

Durch Holacracy braucht es Eigeninitiative und -motivation. Bist du jemand, der nur unter Auftrag von aussen arbeiten kann, ist Nexplore weniger etwas für dich. In der Scrum-Sprache wäre es: Du erhältst nicht die Tasks zugewiesen, sondern holst dir die Tasks, die du angehen möchtest.